Bratwurst – Sau lecker und so einfach selbst gemacht
Die Herstellung einer Bratwurst ist viel einfacher als man anfangs denken mag. Fleisch, Gewürze und ein Darm. Die Gewürzmischungen sind unterschiedlich und der Experimentierfreudigkeit sind keine Grenzen gesetzt.
Geschichtliches über die Bratwurst:
Die erste Erwähnung führt ins Jahr 700 v. Chr. zurück. Schon die alten Griechen sollen Ziegen- und Schweinemägen mit Fett und Blut gefüllt haben. Anschließend wurde die Wurst über glühende Kohlen geröstet. Im ersten Jahrhundert v. Chr. wurde im ersten römischen Kochbuch ein Bratwurst-Rezept erwähnt. Kurz darauf erzählte der römische Dichter Petronius von einem silbernen Bratwurstrost mit rauchenden Bratwürsten. 1313 wurde an die Außenmauer der Moritzkapelle in Nürnberg ein Bratwurstglöcklein gebaut. Am 20. Januar 1404 wurde die Bratwurst erstmals urkundlich im Junfrauenkloster von Arnstadt erwähnt. 1432 wurde eine Art Reinheitsgebot für Bratwürste, Leberwürste und andere Würste in der Fleischhauer Ordnung festgehalten.
1498 wird erstmalig die Coburger Bratwurst auf einem Speisezettel vom Georgenspital erwähnt. 1595 erscheint von der Nürnberger Metzgerzunft ein Bratwurst Rezept. Fünf Jahre später wurde die Königsberger Riesenbratwurst mit einer Länge von 1005 Ellen (heute etwa 670 Meter) gemessen. Am 2. Juli 1613 wird für das Fleischerhandwerk in Weimar, Jena und Buttstädt ein Paragraf 25 mit dem Titel Bratwurst niedergeschrieben. Im Jahr 1797 wird im „Thüringisch-Erfurtisches Kochbuch“ das erste Rezept für die Thüringer Rostbratwürstel abgedruckt.
Im Jahr 1999 wurde in Kumhausen eine Bratwurst mit einer Gesamtlänge von 5888 Meter hergestellt. Zur Tourismusförderung wurde 2006 das 1. Deutsche Bratwurstmuseum in Holzhausen bei Arnstadt eröffnet. Außerdem krönte 2006 die Stadt Suhl erstmals eine Bratwurstkönigin von Thüringen.
In Oberösterreich wird der 1. Adventsonntag auch Bratwürstelsonntag genannt. An diesem Tag ist Brauch, zu Mittag Bratwürstel mit Sauerkraut und Brot zu essen.
Zutaten für Klassische Bratwürste: 1kg Schweineschulter mager, 1kg Schweinebauch, 35g Salz, 2-3 Stk. Knoblauchzehen, 4g Majoran gerebelt, 4g Pfeffer gemahlen, 2g Muskatnuss gerieben, 2 g Piment gemahlen, 5 Naturdarm
Die Zubereitung von Bratwürsten
Teil 1: Den Naturdarm etwa 2 Stunden in einer Schüssel mit lauwarmen Wasser einlegen und zwischendurch immer wieder mit Wasser durchspülen. Das Fleisch von der Schwarte (falls vorhanden) befreien, putzen waschen, trocken tupfen und in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Die Gewürze abwiegen und vorbereiten. Knoblauch schälen und fein hacken.
Teil 2: Das Fleisch der Schulter ca. 30 Minuten im Kühlschrank kalt stellen, den geschnittenen Schweinebauch im Tiefkühler 30 Minuten anfrieren. Das Fleisch nun in einer großen Schüssel mischen, mit Salz bestreuen und langsam durch den Fleischwolf drehen (Scheibe 8mm ist grob genug). Knoblauch, Pfeffer, Muskat, Piment und Majoran der Fleischmasse zugeben und gut vermengen. Beginnt die Masse leicht zu kleben ist der Vorgang abgeschlossen und die Masse optimal vorbereitet.
Teil 3: Jetzt kommt die Masse in den Darm und die Wurst entsteht. Dazu ein Füllrohr (Durchmesser ca. 26cm) auf eine Wurstspritze oder den Fleischwolf (je nach dem was man hat und mit dem man besser arbeiten kann) aufstecken, den Darm aufziehen und die Masse langsam in den Darm drücken. Die Länge der Wurst kann jeder für sich bestimmen. Wir empfehlen von ca. 15 – 20cm. Die Wurst in diesen Abständen abdrehen und mit Garn abbinden. Fertig!
Anmerkung: Vor der Zubereitung der frischen Bratwürstel ca. 2 – 3 Stunden ruhen lassen. Vakuumiert und eingefroren sind die Würste einige Monate haltbar. Vor der Zubereitung langsam über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen.