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Kürbiscremesuppe – Steirische Spezialität

Diese Suppe ist ein über die Steiermark hinaus beliebte Mahlzeit. Aufgetischt wird die Kürbiscremesuppe zumeist nach der Kürbisernte im Spätsommer. Kühlere Herbsttage machen einfach Lust auf wohlig, wärmende, cremige Suppen, die einfach und schnell zu kochen sind. Besonders authentisch und einzigartig im Geschmack wird die etwas leicht süßliche Suppe durch die Verfeinerung mit ein paar Spritzern echtem steirischem Kürbiskernöl. Probiere unser köstliches Rezept – die Suppe ist ein Genuss!

Geschichtliches von der Kürbiscremesuppe

Vor dem 18. Jahrhundert diente der Kürbis als Dienstboten-Kost und wurde auch als Schweinefutter verwendet. Ab dem 18. Jahrhundert gehörte die Kürbissuppe zu bürgerlichen und herrschaftlichen Küche. In Krünitz Oeconomischer Enzyklopädie (zwischen 1773 und 1858 geschaffene deutschsprachige Enzyklopädie) werden verschiedenste Rezepte erwähnt. Zum Beispiel: Eine sättigende Püreesuppe aus gekochtem und zu Brei zerdrücktem Kürbis, Milch oder Mohn, Hirse und Pfeffer zu der man Palatschinken (Eierkuchen) servierte. Eine feinere Suppe mit Fleischbrühe, Parmesan und etwas gerösteter Petersilie wie auch eine Kürbis-Potage, in Butter gedünsteten gewürfelten Kürbis mit Pfeffer, verschiedensten Küchenkräuter, Milch und aufgekochten Semmelrinden, die zum Schluss mit gerösteten Brotscheiben belegt wurde.

1891 nahm Pellegrino Artusi so eine ähnliche Kürbissuppe in sein Standardwerk der italienischen Küche auf, wie schon Krünitz sie beschrieb. Ein gelber Kürbis in Fleischbrühe gekocht, ergänzt wird mit Brühe und blonder Mehlschwitze, serviert mit Parmesan und gerösteten Brotwürfeln. In einem Kochbuch aus dem Jahr 1912 findet man bis heute gültiges Grundrezept. Gegenüber Krünitz Kürbissuppe ist diese etwas verfeinert und besteht aus: gekochtem, passierten Kürbis mit Milch, Zimt, Zitronenschale, Salz, Zucker und Butter, mit etwas heller Mehlschwitze oder Eigelb leicht gebunden.

Das Standartwerk der Kochliteratur “Herings Lexikon der Küche” (erste Ausgabe 1907 von Richard Hering) verzeichnet zwei klassische Kürbissuppen. Eine schlichte Püreesuppe ohne Mehlbindung: Kürbis in Brühe gekocht, mit Sahne ergänzt und mit Croutons garniert. Die zweite ist eine Kürbis-Orangen-Suppe: In Milch gedünsteter Kürbis pürieren, Orangensaft dient als Flüssigkeit, mit Curry, Salz, Zitronensaft und Tabascosauce wird gewürzt, mit Sahne und Eigelb legiert. Heutzutage gibt es zahlreiche Variationen, vor allem was die Würzung betrifft. Neben Salz, Pfeffer, Zucker, Zimt und Curry wird heute gerne frischer Ingwer, Koriander, Muskat und Chili verwendet, jedoch aus Zwiebel und Knoblauch. Aus der Steiermark kommt die Sitte, Kürbissuppe mit etwas echt steirischem Kürbiskernöl und Kürbiskernen zu verfeinern.

Auf Haiti ist die Soup Joumou (Kürbissuppe) ein traditionelles Feiertagsgericht am 1. Januar. Als Einlage wird Rindernacken verwendet.

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Zutaten für 4 Personen:

500 g Hokkaido Kürbis, 1 Zwiebel, 1-2 Knoblauchzehen, neutrales Öl oder Butter, 600 ml Gemüse- oder Hühnersuppe, Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Ingwer, 150 ml Obers, Kürbiskernöl und Kürbiskerne zum Garnieren

Zubereitung der Kürbiscremesuppe – Steirische Spezialität:

Kürbis halbieren und die Kerne mit den Fasern entfernen und würfelig schneiden. Schälen muss man den Hokkaido nicht, die Schale kann mitgegessen werden. Zwiebel und Knoblauch schälen, klein hacken und in Öl oder Butter anschwitzen. Nun kommt der kleingeschnittene Kürbis dazu, kurz mitrösten und mit Suppe aufgießen. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und etwas Ingwer würzen und leicht köcheln lassen. Ist der Kürbis weich, die Suppe unter Zugabe von Obers pürieren und abschmecken. Auf Obers kann man verzichten, die steirische Kürbiscremesuppe schmeckt auch ohne hervorragend. Ist die Suppe noch zu dickflüssig, einfach mit etwas Wasser oder Brühe strecken!

Zum Schluss kommt das Highlight. Die Kürbiscremesuppe in einem Suppenteller oder einem ausgehöhlten Kürbis servieren, mit etwas steirischem Kürbiskernöl beträufeln und ein paar geröstete Kürbiskerne darüber streuen.

Guten Appetit!