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Kasnudeln – Die Gaumenfreude aus Kärnten

Die Kasnudeln sind sicherlich das bekannteste Gericht aus Kärnten, obwohl sie gar keine Nudel sondern eine gefüllte Teigtasche ist.

Die Füllung kann sich von Tal zu Tal unterscheiden. Jede Region schwört aber auf die echte und wahrhaftige Nudel. Das typische Merkmal der traditionellen Kasnudel ist der gekredelte Rand und genau davon kursiert in Kärnten ein altes Sprichwort: „A Kärntnerin, die wos net krendeln konn, die kriagt kon Monn“.

Die wohl älteste und bekannteste schriftliche Aufzeichnung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Gegessen wurden sie früher aus einer speziellen Nudelschüssel, die aus einem einzigen Stück Holz gedrechselt war. Diese Schüssel hatte in der Mitte eine Vertiefung, die mit heißem Schmalz gefüllt wurde. Aus dieser Schüssel, die in der Mitte des Tisches stand, aß man gemeinsam und tunkte nach Herzenslust ins Schmalz.

Gegen Ende der 60er Jahre schien die Kasnudel vom Aussterben bedroht, kam aber in den 80ern und 90ern wieder in Erinnerung. Es folgte eine Renaissance der österreichischen Regionalküche. Heute besitzen die Kasnudeln sogar eine eigene Webseite und ein ihr gewidmetes Fest, welches seit 2002 am ersten Wochenende im August in Oberdrauburg stattfindet.

Einige Varianten für ca. 16 mittelgroße Kasnudeln:

Kasnudeln-Nudelteig: 250g glattes Mehl, 1 TL Salz, 1 Ei, 6 – 8 EL Milch oder Wasser Mehl, Salz, Ei sowie Wasser oder Milch in einer Schüssel gut vermischen. Anschließend auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig glatt und weich verkneten (etwa 20 Minuten). Den Nudelteig unbedingt einige Stunden zugedeckt rasten lassen.

1. Topfen-Erdäpfelfülle: 500g Erdäpfel, 500g Bröseltopfen, 50g Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1 TL Salz, 50g Butter, je 1 EL gehackte Kräuter: Minze, Kerbelkraut, Petersilie, evtl. etwas Majoran

Die Erdäpfel kochen, heiß schälen und passieren. Den Topfen hineinbröseln. Zwiebeln und Knoblauch sehr fein schneiden und in Butter anrösten. Mit den feingehackten Kräutern und Salz alles zusammen gut durchkneten. Kugeln in der gewünschten Größe formen.

2. Topfen-Semmelfülle: 2 altbackene Semmeln, 500g Topfen, 1 TL Salz, 50g Butter, 50g Zwiebeln, 1 Ei, etwas lauwarme Milch, feingekackte Kräuter wie bei Fülle Nummer 1

Die Semmeln klein würfeln. Zwiebel fein hacken und in Butter anschwitzen, das würfelig geschnittene Brot dazugeben und beides leicht anrösten. So viel Milch über die Semmeln schütten, dass sie leicht angefeuchtet sind. Alle anderen Zutaten dazugeben, gut durchkneten und Kugeln formen.

3. Topfen-Kletzenfülle: 500g Kletzen (= getrocknete Birnen, Dörrbirnen), 500g Bröseltopfen, eine gute Prise Salz, 1/2 TL Zimt, 1 kleine Prise Nelkenpulver, 1 EL Honig

Die Kletzen werten über Nacht eingeweicht und tags darauf gekocht. Gut abtropfen lassen, Stiel und Kerngehäuse entfernen und faschieren. Mit allen anderen Zutaten gut vermengen und Kugerl formen.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn auswalken und runden Scheiben ausstechen (Durchmesser ca. 6 cm). Die gewünschte Fülle auf eine Hälfte legen, zusammenklappen, Ränder fest andrücken und abdichten, wer kann wellenartig („krendeln“). In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, salzen und die Kasnudeln darin ca. 12 – 15 Minuten kochen.

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Mit einer Kelle die Nudeln herausheben, auf vorgewärmten Tellern anrichten und mit brauner Butter begießen oder mit Butter-Bröseln bestreuen.

Kasnudeln-Tipp: Wenn man keinen Bröseltopfen bekommt ist ein Handelsüblicher auch kein Problem. Einfach Topfen vor der Verwendung in ein Sieb geben (oder Geschirrtuch) und gut abtropfen lassen – sonst wird es ein „Gatsch“.